Die, Rocky, Die…

Was mit Jeff Jarrett, Ahmed Johnson, Goldust, Marc Mero und HHH noch gut funktionierte, endete Anfang 2007 in einem Debakel. Dem vielleicht größten Debakel in der Geschichte des Intercontinental Championships. Denn man machte The Rock zum Champion. Aus der Entfernung hört sich das kein bisschen abwegig an, bedenkt man doch welch unerreichter Star aus ihm wurde. Damals jedoch hieß er noch Rocky Maivia und war ein dämlich grinsender charismafreier 08/15-Face, der von den Fans so gut angenommen wurde wie Tokio-Hotel-Tickets von Metal-Fans. Was vorher durch Desinteresse und Nichtbeachtung Maivia’s Person gegenüber durch das Publikum ausgedrückt wurde, wendete sich nun in eine krasse Richtung, in der „Die, Rocky, Die!“-Chants an der Tagesordnung waren. Man hatte einen Fehler gemacht, einen gigantischen Fehler und lief Gefahr einen der vielversprechendsten Stars im Roster zerstört zu haben, bevor man groß mit ihm verdienen konnte. Schnell lenkte man ein und ließ den Gürtel zu einem Veteranen wechseln und beendete damit nicht nur Rocky’s erste Regentschaft und seinen ersten Run in der WWF, sondern auch die Ausrichtung des Gürtels.

Denn mit Owen Hart als neuen Champion setzte man wieder auf einen etablierten Star als Titelträger, der mit dem Titelgewinn auf die nächste Stufe gehoben werden sollte. Wenige Wochen vorher hatte die Hart Foundation wieder zueinander gefunden und fehdete in einer der Grundpfeiler der Attitude-Ära gegen Stone Cold Steve Austin. Beim 1997er Summerslam sollte es zum Showdown zwischen Owen und Austin um den Titel kommen und es war klarer als ein mit Calgonit gespültes Glas des Nachbarn, dass Austin an diesem Abend siegen sollte. Blöder Weise passte Owen aber bei einem Piledriver nicht auf und verletzte Austin dabei schwer. Aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen hielt man sich ans Skript und so wurde Austin im wohl unglaubwürdigsten Roll-Up der Geschichte des Universums zum neuen Intercontinental Champion. Die Nackenverletzung war allerdings so verheerend, dass er den Gürtel nie verteidigen konnte und sofort ein Turnier um den vakanten Titel ins Leben gerufen wurde. Wieder einmal. Und wieder einmal war es Faarooq, der sich im Finale geschlagen geben musste – dieses Mal gegen den Mann, der erst schuld an dem ganzen Hin-und-Her war, Owen Hart. Man gestaltete Owen’s Titelgewinn aber sehr geschickt, indem man Austin zu seinen Gunsten eingreifen ließ. Es war ein nahtloser Übergang zur Weiterführung der Fehde zwischen der Rattlesnake und Owen Hart geschaffen worden und so begab es sich im November desselben Jahres, dass man den ursprünglichen Plan, Austin zum Intercontinental Champion zu machen vollenden konnte.

Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!